BUND-Ortsgruppe Lippe-Südost – Vortrag am 15. März 2024

Dr. Cynthia Nagel referiert in Horn-Bad Meinberg: Die Welt in meinem Garten. Nagel, ist Regionalleiterin der Gruppe Kassel-Göttingen bei der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. Ihr aktuelles Buch mit rund 800 Fotografien: „Die Welt in meinem Garten. Das faszinierende Ökosystem Garten verstehen.“, erschienen bei BLV, Gräfe und Unzer in München wurde ausgezeichnet mit dem Gartenbuchpreis 2023 in der Kategorie „Tiere in meinem Garten“. Der Vortrag ist praxisorientiert und regt zum Nachmachen an. Ein Büchertisch ist vor Ort. Die Autorin signiert gerne ihre Werke.

Termin: 15.03.2024, 19:00 Uhr, Kursleitung: Dr. Cynthia Nagel, Gebühr: 9,00 EUR, Ort: Mühle & Co – Seminarwerkstatt, Nicol Heitecker, Bergheimer Straße 50, 32805 Horn-Bad Meinberg, Anmelden: +49 (0)151 22635205; E-Mail: seminar-werkstatt@t-online.de; Zimmer für Übernachtungen können gebucht werden.

Leseprobe

Amazon und  Beller Feld – Spenden sammeln

Am 20.01.2024 wurde erneut eine Mahnwache „Stoppt Amazon“ in Detmold abgehalten, in der Fußgängerzone Lange Straße/Rosenthal. Der Stand erhielt viel Aufmerksamkeit, berichtet Wolfram Fiedler als Initiator der Aktion. Er sagte:“ Beim Verteilen unserer Flyer blieben trotz der Kälte viele Menschen stehen und diskutierten mit uns. Das Thema Amazon, Beller Feld und die durch Amazon verursachten Zerstörungen und Beschädigungen von Mensch und Natur ist im Bewusstsein vieler Passant*innen angekommen. Manche versuchten, uns von der Schädlichkeit Amazons zu überzeugen. Viele wussten, warum Amazon weltweit so sehr in der Kritik steht: Steuervermeidung, Datenmissbrauch, Umweltschäden, Kartellrechtsverstöße, Machtdemonstrationen gegen Regierungen, rigide Disziplinierung der Beschäftigten u. a. m.“

Gefragt wurde auch: Kann denn der Widerstand noch Erfolg haben? Das Logistikzentrum sei doch schon im Rohbau fertig. 

Das Eilverfahren gegen die Baugenehmigung liegt beim Oberverwaltungsgericht in Münster zur Entscheidung. Allerdings zieht sich das Verfahren. Es ist jedoch bekannt, dass Normenkontrollanträge gegen Bebauungspläne teilweise zwei bis drei Jahre beim Oberverwaltungsgericht anhängig sind. Dem Gericht ist es egal, wieweit eine Baumaßnahme bis zu seinem Urteil fortgeschritten ist. Kommt das Gericht zu dem Ergebnis, der Bebauungsplan weise schwere Fehler auf, wird er ungültig und hat entsprechenden Konsequenzen, u.a. ruhen der Baumaßnahmen bzw. Ruhe des Betriebs des Logistikzentrums, sollte es schon in Betrieb sein. 

Fiedler bedankt sich für die Spenden und bei den viele Menschen, die dem Unterfangen und den Akteuren Kraft und Durchhaltevermögen wünschten. Er kündigt an: „Wir werden weitere Mahnwachen veranstalten!“ 

Der Waldwanderer Gerald Klamer in Detmold – Multimedia-Vortrag am 19.11.2023

Der BUND Lippe und die Volkshochschule Detmold-Lemgo veranstalten am 19.11.2023 einen Multimedia-Vortrag mit Gerald Klamer. Klamer war bereits im März diesen Jahres in Detmold und berichete über seine 6.000 Kilometer umfassende Wanderung durch deutsche Wälder. Aufgrund der hohen Nachfrage folgt nun einen Folgeveranstaltung.

2022 war er in den Urwäldern in Ost-Europa unterwegs. Er hat Spannung, Entspannung und Gefahr im Gepäck. Seine Erlebnisse mit Bären, Wölfen, Auerhühnern, Aktivisten, Urwaldforschern, Soldaten haben die Reise geprägt. Der Name des neuen Buches lässt Manches erahnen: „Durchs wilde Herz der Karpaten.“ Das Buch erscheint im Februar 2024 und kann bei der Veranstaltung vorbestellt werden. Gerald Klamer zeigt berührende Naturfotos, steht für Gespräche zur Verfügung und signiert auf Wunsch sein aktuelles Buch „Der Waldwanderer“.

Vortrag Fledermäuse mit Bernd Meier-Lammering am 18. August 2023

Die Bürgerinitiative PRO ILSETAL und die Lemgoer Gruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland laden ein zu einem Vortrag über Fledermäuse mit anschließender Exkursion. Der BUND-Experte in Sachen Fledermäuse Bernd Meier-Lammering wird in einem Vortag in die Welt der „Jäger der Nacht“ einführen. Fledermäuse aus der Pflegestation können dabei aus nächster Nähe beobachtet werden. In seinem Vortrag wird er auch auf Eingriffe in die Lebensräume von Fledermäusen eingehen und die damit verbundenen Auswirkungen. 

Mit Hilfe von Fledermausdetektoren können die Teilnehmer der anschließenden Exkursion die Ultraschallrufe wahrnehmen die Fledermäuse bei ihren Jagdflügen nutzen. Da die einzelnen Arten unterschiedliche Tonhöhen erzeugen kann auf diesem Wege auch festgestellt werden welche Arten im Ilsetal noch vorkommen.
Termin für die Veranstaltung ist Freitag der 18. August 2023. Veranstaltungsort ist die Alte Steinmühle, Entruper Weg 88 in Lemgo. Beginn 20:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Die Zahl der Teilnehmer für die anschließende Exkursion ist auf Grund der zur Verfügung stehenden Detektoren begrenzt, daher bitte rechtzeitig anmelden über: info@pro-ilsetal.de

Vortrag Fledermäuse mit Bernd Meier-Lammering am 18. August 2023

Regionalplan OWL 2020: Konsequenzen zum Schutz vor Überflutungen in Detmold und Lage

Schreckenstag,  Montag der 22.05.2023. Überschwemmungen in Detmold und Lage. Besonders schlimm traf es in den Detmolder Ortsteil Klüt. Teilweise standen Keller und Erdgeschosse bis zu zwei Meter unter Wasser erklärte die Feuerwehr in Detmold. Heizungsanlagen wurden beschädigt, Öl kontaminierte die Umgebung. Auch in Jerxen-Orbke, an der Klüter Straße, liefen einige Keller voll. In Lage trat der Oetternbach über die Ufer, Gullys verstopfen, Gärten und Hofflächen wurden überschwemmt, mit Wasser und Schlamm. Viele Anwohner besitzen keine Elementarversicherung. Sie müssen die Kosten der Schäden selber bezahlen. Die Stadt Detmold sucht derzeit nach den Ursachen. Detmolder Stadtratsmitglieder erklärten gegenüber der Lippischen Landes-Zeitung man hätte viel gemacht und sei gut aufgestellt. Ausreichend scheinen die Maßnahmen bislang nicht gewesen zu sein. Auch der Regionalplan OWL 2020 scheint die jüngsten Auswirkungen zu negieren. Deshalb stellt sich unweigerlich die Frage: Was muss zukünftig getan werden, um die Menschen vor ähnlichen Ereignissen zu schützen?

Starkwettereignisse und Dürreperioden nehmen eindeutig aufgrund des Klimawandels zu. Damit nehmen auch die Schäden, die die Wetterereignisse hervorrufen zu. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)hat sie teilweise beziffert: 2022 entstanden Versicherungsschäden in Höhe von 790 Millionen Euro, 2021 waren es 5,5 Milliarden Euro u.a. durch die Flut im Ahrtal. Deshalb fordert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten sowie verbindliche Klimagefährdungsbeurteilungen bei Baugenehmigungen, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) im Mai 23 berichtet.

Eine deutliche Positionierung des GDV, wohl auch deshalb, weil Nordrhein-Westfalen (NRW) am heftigsten von den Schäden durch Starkwetterereignisse betroffen ist. NRW ist das Bundesland mit den meisten versiegelten Flächen (Gewebe-, Wohnbebauung, Straßen). Flächenversiegelung und Flurbereinigung sind ausschlaggebende Gründe für die Zunahme von Starkwetterereignissen. Viele Kommunen haben das erkannt. Der Rückbau von begradigten und verrohrten Bächen und Flüssen, Renaturierungsmaßnahmen von Bachläufen und Flussauen, in Stand gesetzte oder neue Rückhaltebereiche für große Wassermengen, das Freihalten von Flussauen von Bebauungen (z.T. Rückbebauungen) greifen um sich. Was früher in den 60er und 70er Jahren gewünscht und mit viel Geld umgesetzt wurde, steht jetzt als Auslöser für Katastrophen ganz oben auf der Liste. Mit viel Geld müssen dieses Maßnahmen nun zurückgebaut und beseitigt werden.

Weitere Forderungen werden laut. Walter Neuling, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat von Detmold nennt gegenüber der Lippischen Landes-Zeitung, u.a.: Entsiegelung von Flächen, keine Neuversiegelung mehr, die großen Parkplätze in Gewerbegebieten abschaffen und Parkmöglichkeiten aufständern. „Aber auch die kleinen Maßnahmen wie das Freihalten von Gräben und Abläufen seien wichtig, die klassischen Stadtaufgaben. … alles, so Neuling, was das Wasser langsamer abfließen lässt, ist wichtig.“

An dem Schreckenstag fielen zwischen Detmold und Herford 45 bis 70 Liter Wasser pro Quadratmeter, berichtete die Tagesschau. Dieses Wasser muss irgendwo hin. Dürreperioden lassen die Erdböden trocken und sehr fest werden. Dadurch nimmt die Wasserausnahmekapazität ab. Versiegelte Flächen können kein Wasser aufnehmen. Damit sind einige der Ursachen für die Überschwemmungen bereits identifiziert. Was benötigt wird sind „offene“ Flächen, die Wasser aufnehmen können. Das ist nur ein Thema, neben dem Klimawandel und Artensterben welches in dem aktuell verabschiedeten Regionalplan zu Konsequenzen hätte führen müssen. Leider wurde diese Problematik im Regionalplan 2020 nicht oder nur marginal berücksichtigt. Vielmehr wurden Pläne, die vor Jahrzehnten entstanden sind, einfach fortgeführt. Die bekannten negativen Auswirkungen des Klimawandels sind weder ausreichend in den Focus genommen noch entsprechend berücksichtigt worden.

Der Regionalplan 2020 legt bis zum Jahr 2042 fest welche Flächen bebaut werden sollen. In der ersten Offenlegungsphase des Regionalplan im März 2021 wurde folgende Zahlen in Hektar (ha) genannt.

  • Detmold: 134 ha insgesamt  (77 ha für Industrie/Gewerbe, 57  ha für Wohnungen)
  • Kreis Lippe: 522 ha insgesamt (356 ha für Industrie/Gewerbe, 166 ha für Wohnungen)
  • OWL: 7.025 ha insgesamt (3.812 ha für Industrie/Gewerbe, 3.213 ha für Wohnungen)

Von den geplanten Versiegelungen wurde kaum abgewichen. Der Regionalrat stimmte gegen die Stimmen der Fraktion  vom Bündnis 90/Die Grünen in seiner Sitzung am 19.06.2023 für den Entwurf des Regionalplan in der vorliegenden Fassung, ohne entsprechende notwendigen Veränderungen, d.h. weniger Flächenversiegelung, aufgrund der vergangenen Schadensereignisse und der zukünftig zunehmenden Starkwetterereignisse.  Anträge und Anregungen von Kommunen, Naturschutzverbänden und Privatleuten diesbezüglich wurden mit diesem Beschluss zurückgewiesen. Zahlreiche Stellungnahmen sowie die Demonstrationen, am 12. Dezember 2022, von rund 50 Mitglieder der Naturschutzverbände aus Ostwestfalen Lippe vor der Bezirksregierung Detmold, Leopoldstr. 15, werden von den politisch Verantwortlichen scheinbar ignoriert.

Im Rahmen der Beschlussfassung wurde  eine zweite Offenlegung für zwei Monat vorgeschlagen. Eine erneute Auslegung soll in der Zeit vom 01.08.2023 bis einschließlich 02.10.2023 erfolgen. In diesem Zeitraum kann erneut Stellung genommen werden, auf eine Erörterung mit beteiligten Akteuren soll verzichtet werden. Die konkrete Bekanntmachung der Offenlegungsphase erfolgt mindestens eine Woche vorher in dem Amtsblatt für den Regierungsbezirk Detmold und auf der Internetseite www.bezreg-detmold.nrw.de.

Das Bündnis LIPPE ökoLOGISCH macht die Bezirksregierung, den Regionalrat als auch die Öffentlichkeit mit dieser Presseinformation auf den weder nachhaltigen noch zukunftsweisenden Beschluss zum Regionalplan 2022 aufmerksam. In dem neuen Entwurf wurden beispielsweise Flächen gestrichen, die in dem derzeit noch gültigen Regionalplan als schützenswert eingestuft sind. Das ist als wohl als ein Zeichen von verschiedenen anderen Entwicklungen zu werten, dass die politisch Verantwortlichen die Auswirkungen des Klimawandels und Artensterbens negieren, nicht wahr haben wollen oder nicht verstanden haben.

Deshalb fordert LIPPE ökoLOGISCH, dass die aktuellen Entwicklungen und die jüngst entstanden Schäden in der Region im Mai 2023 Konsequenzen auf den Regionalplan 2020 haben. Die angestrebte Bebauung von Natur- und Ackerflächen muss eingeschränkt werden. Vor allem sind angrenzende Flächen an Wasserläufen unbedingt frei zu halten. Weniger Versieglung ist ein Muss für die Zukunft.

Quellen

Deutsche Presseagentur, dpa-infocom, dpa:230531-99-889760/2

Lippische Landeszeitung, „Stadt sucht Ursachen der Überschwemmung“, 10./11.06.2023, Seite 13

Tagesschau, https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/unwetter-nordrhein-westfalen-100.html

Lippische Landes-Zeitung, „Grüne gegen Regionalplan“, 20.06.2023, Seite 5

Ansprechpartner: Helmut Krüger

info@lippe-oekologisch.de

LIPPE FOR FUTURE LÄDT EIN ZUM 1. OWL-KLIMAGRUPPENTREFFEN




Dazu laden wir Vertreter*innen aus vielen verschiedenen Klimagruppen in OWL ein.

Wo:Kulturkneipe „Alter Jäger“ in Dalborn, Hauptstraße 23
Wann:Freitag, 24. Juni,
Beginn um 15 Uhr, Ende offen, ab 20 Uhr Tanz in den Sommer
Preis: etwas zum essen mitbringen, Getränke gegen kleines Entgelt
Plan:Kennenlernen und Planung von gemeinsamen Aktionen.
Idee: Zeitgleich in verschiedenen Orten OWLs bunte Aktionen zu starten
Ziel:Mit gemeinsamen Aktionen viele Menschen anzusprechen und von der Notwendigkeit des Handelns für Klimagerechtigkeit zu werben
(Je mehr Städte und Kommunen mitmachen, desto größer wird auch die Medienaufmerksamkeit sein und desto mehr Menschen können wir erreichen.)

Bitte meldet euch per an, damit wir besser planen können. Und wenn Ihr noch Fragen habt, schreibt uns: info@lippeforfuture.de

Vortrag von Gerald Klamer am 19.03.2023 10:30 Uhr – Der Waldwanderer kommt

Waldbegeisterung mit Gerald Klamer – Der Waldwanderer kommt
Wälder, interessante Tiere, spannende Erlebnisse – Multimediafilm und Vortrag
Derzeit auf Tour in Deutschland. Fernsehen, Radio, Printmedien.

Kinder frei. Spenden erbeten für Eintritt, Getränke, Snacks.
Nur 250 Plätze – GrößereGruppen, ab 5 Personen, am besten mit Voranmeldung unter: info(at)oetternbach.de

Weitere Infos:
Über das Leben im Wald, „Das!“ NDR: (20+) Watch | Facebook
Trailer zum Vortrag auf Youtube: Trailer Vortrag Waldbegeisterung – YouTube
Bericht , hrfernsehen: Waldläufer zurück in Hessen | maintower – YouTube
Klamer-Blogs, Waldbegeisterung:  Waldbegeisterung – 6.000 Kilometer zu Fuß durch Deutschlands Wälder und Trecking Wild: Trekking Wild (geraldtrekkt.blogspot.com)

Einlass: 10:00 Uhr, Ende ca. 13:00 Uhr

Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium, Neue Aula, Küster-Meyer-Platz 2, 32756 Detmold

Veranstalter:
Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen e.V.

Der BUND Lippe fährt am 21. Januar 2023 mit dem Bus nach Berlin zur Demo für eine sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende!

  • 5.30 Uhr Bahnhof Detmold
  • 5.45 Uhr Bahnhof Lage
  • 6.00 Uhr Bahnhof Lemgo
  • 6.15 Uhr Kalletal-Hohenhausen „Alte Post”
  • 7.00 Uhr Lauenau (A2 Autohof)
  • Rückfahrt gegen 17 Uhr

Fahrtkosten: Erwachsene 25 €, Jugend/ Studierende 20 €

Anmeldungen:
E-Mail: berlin@bund-lippe.de  oder Mobil: 0171 93 46 878

Viel zu wenig Regen, trockene Böden und schlechte Ernten – die Klimakrise wird auch bei uns immer bedrohlicher. 

Die Wachstumslogik und politische Fehlentscheidungen sind ursächlich für das Überhitzen des Planeten und das dramatische Artensterben. Viele Höfe müssen dichtmachen, während weiter große „Tierfabriken“ genehmigt werden. Weltweit wächst der Hunger und auch hierzulande fehlt eine gute Ernährung für alle. Auf der 11. Demo „Wir haben es satt!“ kämpfen wir für eine sozial gerechte, ökologische Agrar- und Ernährungswende, fordern konkret ein EU-Verbot 2023 für Glyphosat und die Beibehaltung des gesetzlichen Schutzes vor Neuer Gentechnik (CRISPR-Cas). 

Weitere Informationen unter: www.bund-lippe.dewww.wir-haben-es-satt.de 

Das Aktionsbündnis Detmolder Westen e.V. veranstaltet einen Dämmerschoppen am 20.11.2022

Alle in und um Jerxen-Orbke herum, Niewald, Nienhagen, Heiden, Oettern-Bremke, Detmold … sind herzlich eingeladen!

Im Jahr 2022 war das Aktionsbündnis sehr umtriebig: 

Im Bereich Umweltbildung wurde ein kurzer Film über die Sumpfschnecken am Oetternbach veröffentlich. Unterlagen für den UN-Dekade-Wettbewerb wurden erarbeitet und eingereicht unter dem Stichwort „Oetternbachland“. Leider hat es mit einer Nominierung in diesem Jahr nicht geklappt, aber im nächsten Jahr ist eine erneute Bewerbung möglich. Das Aktionsbündnis wird sich mit Videomaterial an der „Naturgucker-Akademie“ beteiligen und kommt damit einer Anfrage vom NABU nach. Desweiteren hatte sich das Bündnis für den Detmolder Heimatpreis beworben. Eine Entscheidung dazu steht aus.

Die Bebauungspläne der Stadt Detmold gefallen uns nach wie vor nicht. Auch der Pinneichen-Park mit seinem alten Baumbestand soll nun in großen Teilen bebaut werden. Dafür müssten viele alte Bäume gefällt werden. Der Regionalplan OWL soll im nächsten Jahr entschieden werden, damit werden wichtige Ackerflächen möglicherweise zu Bebauungsflächen. Weder dem Klimawandel noch der sinkenden Bevölkerungszahl in Lippe entsprechen solche Pläne. Sie entstanden zu einem großen Teil in den 70er Jahren, in einer Zeit als  der Klimawandel noch nicht entdeckt und das Artensterben kein Thema  war. Die Situation hat sich grundlegend geändert. Mit veralteten Plänen kann und darf nicht mehr gearbeitet werden.

Was können wir als Bürgerinnnen tun? Diese Frage stellt sich immer häufiger und dringlicher, nicht nur in Detmold, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus.. Ein Dämmerschoppen ist für den Austausch perfekt geeignet aber nicht nur um Probleme zu wälzen, sondern auch um sich ungewungen zu treffen und eine schönen Zeit miteinander zu verbringen. Alle sind herzlich willkommen!

Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün

Taten zum Schutz des Klimas und der Arten sind dringend notwendig, wie allen, Politikern und Bürgern bewusst ist. Auch deshalb erklärte der Kreis Lippe 2019 den Klimanotstand, u.a. auf Anregung von Fridays for Future und dem Jugendklimaparlament in Lippe. LIPPE ökoLOGISCH macht nun auf die Petition: „Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün“ aufmerksam. Das Bündnis unterstützt diese intelligente Idee, die bundesweit umgesetzt werden soll. Die Ideengeberin, Claudia Blauert, aus Kevelaer (NRW) macht ihn ihrem Bundesland den Anfang.

Übergabe der Petition „Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün“. Von li.: Dr. Hanns Blauert, Georg Lüdecke, Claudia Blauert, MdL Dr. Volkhard Wille, Christian Robbin, Dr. Detlev Kröger (Foto: Claudia Blauert)

LIPPE ökoLOGISCH erhielt Kenntnis von der Petition„Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün“, durch die Netzwerkkontakte und eine Pressemeldung in der erklärt wird, dass die AutorInnen die Petition am 25.10.2022 fast 6.000 Unterschriften im Landtag NRW in Düsseldorf einreichten. Vor der Petitionsübergabe sprach die Gruppe mit Dr. Volkhard Wille MdL, dem Sprecher für Natur- und Umweltschutz der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW. Die aktuell schwierige Situation der heimischen Artenvielfalt und die Ziele der Petition wurden thematisiert. Dr. Wille erklärte: „Der Erhaltungszustand von Natur und Artenvielfalt hat sich in NRW in den letzten Dekaden zunehmend verschlechtert, wobei wir eigentlich bereits einige gute Gesetze haben. Es bestehen aber enorme Defizite bei deren Umsetzung.“ Damit beschreibt er ein besorgniserregendes Ergebnis, welche viele Wissenschaftler in verschieden Studien belegt haben.

Naturschützer arbeiteten im Jahr 2021 die Petition aus und starteten die Unterschriftensammlung auf Openpetition. Zu den Petitions-AutorInnen gehören Claudia Blauert, Kevelaer; Georg Lüdecke, Kempen; Dr. Detlev Kröger, Münster und Jürgen Kruse, Nottuln. Blauert erklärt auf Nachfrage: „Die Idee und Zielsetzung der Petition ist nicht ganz ohne Aufwand umsetzbar. U.a. können Kosten entstehen, z.B. weil andere Maschinen angeschafft werden müssen. Das gewonnene Flächenpotenzial, auf denen sich Arten entwickeln können, ist jedoch Emans und damit ein Gewinn für jede Kommune. Deshalb sollen auch in anderen Bundesländern Petitionseingabe für „Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün‘ folgen.“

Seit viele Jahren sind die Auswirkungen von Klimawandel und Artenschwund bekannt. Substanzielle Änderungen zum Schutz der Insekten- und Artenvielfalt konnten jedoch bislang nicht erreicht werden. Die „Volksinitiative Artenvielfalt NRW“, mit über 115.000 Unterschriften, von den Naturschutzverbänden NABU, LNU, BUND und rund weiteren 100 Initiativen organisiert, wurde 2021 sogar vom NRW-Parlament abgewiesen, obwohl allen klar ist: Man muss dringend etwas tun.

Claudia Blauert erklärt: „Mit dem praktisch ungebremsten Fortschreiten des Artenschwundes löschen wir sozusagen die ‚Festplatte‘ unseres Ökosystems, während wir gleichzeitig mit unserer gesamten Zivilisation davon abhängig sind, dass es gut funktioniert. Die Artenschwundkrise ist untrennbar verwoben mit der Klimakrise … Wir können sie aber nur gemeinsam überwinden und stehen hier in historischer Verantwortung.“

Das Anliegen der Petition „Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün“ ist umsetzbar und spart nach der Anfangsphase, die teilweise mit Mehraufwand verbunden ist, oft Kosten. Denn häufige und aufwendige Pflegemaßnahmen von öffentlichen Grünflächen könnten mit der Umsetzung der Petition oft reduziert werden. Notwendig sind ein Umdenken der zuständigen Kommunen und Behörden und überschaubare Investitionen, in der Umstrukturierungsphase.

Ziel der Petition ist ein konsequent ökologisch ausgerichtetes Grünflächenmanagement mit geeigneten Pflegemaßnahmen. Oft werden Wiesen und Straßenrandstreifen zu früh und zu oft gemäht, Gehölze und Hecken abgeschreddert und gemulcht. Mulchen tötet Insekten. Häufiges Mulchen führt zur Überdüngung. Besser ist es das Gras zu mähen und zum Trocknen liegen zu lassen. Hin zu mehr naturbelassen Flächen im öffentlichen Grün, das ist der Plan der Petitions-Autoren. Die Umsetzung der Maßnahmen liegt in der Hand der Kommunen. Zuständig sind: Grünflächenämter, Straßenbehörden, Betriebshöfe, Gewässerverbände.

Mit der Idee rennt die Autorengruppe offene Türen im Bündnis LIPPE ökoLOGISCH ein. Helmut Krüger erklärt als Sprecher: „In Detmold und einigen anderen Städten im Kreis Lippe werden schon einige Flächen nach dem Prinzip der Petition gepflegt, bzw. besser gesagt mehr in Ruhe gelassen. Randstreifen an Straßen, Verkehrsinseln wurden zu Blühwiesen und dürfen sich entwickeln. Diesem Konzept noch mehr Raum geben, auch in Parkanlagen, wäre sinnvoll und möglich.“

Die Petition kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt, um dieses Thema auf die Agenda zunehmen und vieleicht im nächsten Jahr schon verstärkt umzusetzen. Dazu möchten LIPPE ökoLOGISCH alle zuständigen Behörden aufrufen: Die nachhaltige, ökologische Grünflächenpflege ausweiten, damit unsere heimische, Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleibt.